Rotes Kreuz: Cybekriminelle stehlen über halbe Million Datensätze von Schweizer Provider
Quelle: Pixabay/PublicDomainPictures

Rotes Kreuz: Cybekriminelle stehlen über halbe Million Datensätze von Schweizer Provider

Rund 515'000 Datensätze des Internationalen Roten Kreuzes wurden von Cyber-Kriminellen gestohlen. Die Daten lagerten auf den Servern eines Schweizer Dienstleisters.
20. Januar 2022

     

Cyber-Kriminelle haben Datensätze von 515'000 besonders schutzbedürftigen Menschen gestohlen, wie das Internationale Rote Kreuz (IKRK) auf seiner eigenen Website mitteilt. Darunter sind etwa Menschen auf der Flucht, in Gefangenschaft und auch vermisste Personen. Mehr als 60 Ländergemeinschaften des IKRK seien betroffen, wie es weiter heisst. Der Fall hat auch massgeblich mit der Schweiz zu tun: Die Attacke galt laut IKRK einem ungenannten Schweizer Unternehmen, welches mit der Speicherung der Daten vertraut wurde. Derzeit tappt man im Dunkeln, wer die Angreifer sind und es ist unbekannt, ob die Daten bereits verkauft oder genutzt wurden.


Besondere Sorge bereitet der Organisation, dass die vertraulichen Daten in falsche Hände geraten und damit die betroffenen Personen und ihre Familien gefährden könnten. "Dieser Cyberangriff gefährdet die Menschen, die bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, noch mehr", so Robert Mardini, Generaldirektor des IKRK. Er appelliert denn auch offen an die Vernunft der Angreifer, die Daten verantwortlich zu behandeln und nicht zu verkaufen. Ob diese sich daran halten werden, ist wohl mehr als zweifelhaft. Die Tatsache, dass das System seit dem Angriff abgeschaltet werden musste, erschwert derzeit die Arbeit des IKRK massgeblich – beispielsweise beim Zusammenführen von getrennten Familien. Mardini merkt weiter an, dass man mit Partnern auf der ganzen Welt zusammenarbeite, um den Angriff besser zu verstehen und entsprechende Massnahmen für den Schutz der Daten einzuleiten. (win)


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