Wie heute vielerorts zu lesen ist, soll Apples CEO Tim Cook 2015 Travis Kalanick, seines Zeichens CEO des Fahrdienstes
Uber, zu einem Meeting vorgeladen und ihm gedroht haben, die Uber-App aus dem App Store zu werfen, weil diese Apples Richtlinien verletzte. Die Geschichte basiert auf
Recherchen der "New York Times", die herausgefunden haben wil, dass Uber die iPhones der Nutzer auch dann noch lokalisieren konnte, nachdem die App bereits vom Gerät gelöscht worden war. Ausserdem habe Uber versucht, dies vor Apples Ingenieuren zu verschleiern, was offenbar misslang.
Dies wäre ein klarer Verstoss gegen Apples Richtlinien gewesen, jedoch regen sich nun Stimmen, die davon ausgehen, dass Uber wohl nicht in der Lage war, die iPhones der Nutzer nach dem Löschen der App zu lokalisieren. Wie etwa
John Gruber erklärt, sei es viel wahrscheinlicher, dass Uber unberechtigterweise den Unique Device Identifier (UDID) der iPhones ausgelesen und gespeichert habe. Dieser dient dazu, die Hardware des Gerätes zu identifizieren. Dies soll es Uber erlaubt haben, die Identität der Nutzer einem Gerät zuzuordnen. Hätten diese die App gelöscht, wäre ihre Identität in der Kundendatenbank von Uber noch immer mit der ID des iPhones verbunden gewesen. Bei einer Neuinstallation der App hätte Uber dann erkennen können, ob der Besitzer des iPhone auch der Nutzer der App ist. Damit wollte Uber angeblich gegen Smartphone-Diebe vorgehen, welche die Geräte anderer Nutzer verwenden, um den Fahrdienst zu nutzen, ohne dafür zu bezahlen. Uber hat mit seinem Vorgehen offensichtlich Apples Nutzungsrichtlinien verletzt, allerdings scheint der tatsächlich angerichtete Schaden weit weniger gross zu sein, als angenommen.
(luc)