Von wegen Teamwork: Egoismus herrscht im Arbeitsalltag vor
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Von wegen Teamwork: Egoismus herrscht im Arbeitsalltag vor

Laut einer Studie entspricht die Bürorealität nicht der Idee der Arbeitswelt 4.0, die Teamwork, Kollaboration und Networking predigt. Vielmehr ist sich jeder selbst der Nächste.
31. Januar 2017

     

"Keiner für alle, alle für keinen: Der geplatzte Raum vom Teamwork" – so lautet der Titel einer aktuellen Studie, die Sharp Business Systems in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Censuswide erstellt hat. Darin wurde untersucht, inwieweit die Idee der Arbeitswelt 4.0, die Teamwork, Kollaboration und Networking vorsieht, im Arbeitsalltag angekommen ist. Die Ergebnisse der Studie, für die in neun europäischen Ländern (die Schweiz war nicht dabei) über 6000 Büroarbeitskräfte befragt wurden, sind ernüchternd. So haben 46 Prozent der Befragten angegeben, dass das umfassende Teilen von Informationen in ihrem Arbeitsalltag nicht selbstverständlich ist. Das bedeute, dass eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Zusammenarbeit nicht oder nur eingeschränkt gegeben sei, analysiert Sharp Business Systems. Und das wiederum führe zu ineffizienten Arbeitsabläufen und wirke sich negativ auf die Unternehmensbilanz aus. Knapp 38 Prozent der Angestellten würden vor allem die technische Ausstattung für den mangelnden Teilwillen von Informationen verantwortlich machen, so die Studie weiter.


Allerdings offenbart die Studie auch eine Reihe ichbezogener Verhaltensweisen, die den Büro-Alltag dominieren und dem Team-Gedanken explizit entgegenwirken sollen. "Hierzu zählen zum einen folgenschwere Verhaltensweisen, wie mangelnde Sorgfalt bei Passwörtern, die den Unternehmenserfolg nachteilig beeinflussen. Doch auch triviale und gleichsam ärgerliche Angewohnheiten, die schleichend zu Missstimmung unter den Kollegen führen, richten auf Dauer grossen Schaden an", weiss Sharp Business Systems. Häufig genannt würden hier etwa leere Druckerfächer, weil der Kollege wieder einmal kein Papier aufgefüllt hat, eine Erfahrung, die laut Studie jeder Zweite regelmässig macht. 23 Prozent würden derweil zugeben, selbst des Öfteren kein Papier nachzulegen.
Ebenfalls zu den Top-Büro-Unsitten gehört laut Studie zudem unter anderem das Vergessen ausgedruckter Seiten in der Druckerablage, das heimliche Umstellen der Temperatur der Heizung beziehungsweise der Klimaanlage, das Verschieben von Dokumenten beziehungsweise eigenmächtige Verändern von Ordnerstrukturen, das Verschludern von Passwörtern und Zugangsdaten, die Angewohnheit, anderen ins Wort zu fallen oder das Ignorieren technischer Probleme bei gemeinschaftlich genutzten Geräten.

Zum Umgang mit diesen Problemen haben die Studienverfasser herausgefunden, dass 27 Prozent der Befragten es vorziehen, einfach darüber hinwegzusehen und ihren Ärger zu schlucken. 26 Prozent ziehen, soweit möglich, den verantwortlichen Kollegen per E-Mail zur Rechenschaft oder beschweren sich bei anderen. Weitere 21 Prozent kleben eine Notiz an den Tatort oder an eine für Jeden gut sichtbare Stelle im Büro.


"Fast jeder Angestellte kennt solche Verhaltensweisen aus eigener Erfahrung und nimmt die damit einhergehenden Ärgernisse und Nachteile als Teil des Arbeitslebens hin", so Alexander Hermann, Vice President bei Sharp Information Systems Europe. "Blickt man hinter die Kulissen, haben wir es hier aber mit einem ernstzunehmenden Problem zu tun: Der Teamgedanke leidet erheblich oder ist schlimmstenfalls gar nicht erst vorhanden. Kommen gravierende Probleme wie mangelnder Informationsaustausch hinzu, steht ein Unternehmen als Ganzes schnell auf der Verliererseite. Unternehmen müssen also unbedingt die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, um diesen Austausch zu gewährleisten – Das betrifft sowohl die physische Arbeitsumgebung als auch die technische Ausstattung und die Unternehmenskultur als Ganzes, bei der die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen sollten."

Weitere Ergebnisse zur Studie finden sich unter diesem Link. (mw)


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