Neue Angriffsmethode macht alle Windows-Versionen verletzlich
Quelle: Ensilo

Neue Angriffsmethode macht alle Windows-Versionen verletzlich

Angreifer sollen unbemerkt von Antiviren-Tools Schadcode in alle Windows-Systeme einschleusen können. Dabei wird offenbar ein interner Windows-Mechanismus namens Atom Tables genutzt.
30. Oktober 2016

     

Atombombing wird eine Angriffstechnologie genannt, mit der sich Schadcode in quasi jedes Windows-System einschleusen lässt. Wie die Sicherheitsexperten von Ensilo berichten, weisen alle Windows-Versionen eine Schwachstelle auf, die es Angreifern ermöglicht, von Virenscannern und Firewalls unbemerkt eigenen Code zu installieren.

Das Leck liegt offenbar in einer Windows-internen Funktion namens Atom Tables, wo Anwendungsdaten wie Identifier gespeichert werden. Ist ein Angreifer in der Lage, Schadcode in diese Atom Tables einzuschleusen, wozu gemäss den Ensilo-Angaben das Zutun des Nutzers erforderlich ist, kann eine konventionelle Anwendung wie ein Web Browser dazu gebracht werden, den Schadcode auszuführen. Da es sich bei den Atom Tables um einen Windows-internen Mechanismus handelt, gibt es laut Ensilo keine Möglichkeit, die Schwachstelle mit einem Patch zu schliessen.


Aufgrund des Ensilo-Berichts haben die Kollegen von "Zdnet" Microsoft um eine Stellungnahme gebeten: Laut einem Sprecher muss ein System bereits kompromittiert sein, bevor Malware die Code-Injection-Techniken einsetzen könne. Zudem rate man Kunden, beim Klicken auf Links und Öffnen von unbekannten Dateien Vorsicht walten zu lassen. (rd)


Weitere Artikel zum Thema

DDOS-Angriff: Twitter, Airbnb, Paypal lahmgelegt

24. Oktober 2016 - Hacker haben den Webdienstleister Dyn angegriffen. Dadurch kam es bei mehreren bekannten Internetdiensten während einiger Stunden zu erheblichen Störungen.

Sicherheitsleck entdeckt: Zahlreiche kabellose Tastaturen senden Daten unverschlüsselt

28. Juli 2016 - Sicherheitsexperten haben festgestellt, dass zahlreiche kabellose Tastaturen, die nicht mit Bluetooth arbeiten, Daten unverschlüsselt zum USB-Dongle senden – ein grosses Sicherheitsrisiko.

Sicherheitsleck in Lenovos Service-Tool

2. Juni 2016 - Eine Schwachstelle in einem bei Lenovo-Rechnern vorinstallierten Service-Tool kann von Hackern für Angriffe missbraucht werden. Jetzt empfiehlt Lenovo die umgehende Deinstallation der schadhaften Software.

Kommentare
Warum speziell Windows Systeme? Gibt est für iOS und UNIX/Linux keine Tabellen wo Anwendungsdaten wie Identifier gespeichert werden?
Freitag, 28. Oktober 2016, Pierre KOHLER



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER