'Hey Cortana, bestell mir eine Pizza und zwei Bier!'
Quelle: Swiss ICT

"Hey Cortana, bestell mir eine Pizza und zwei Bier!"

Von Dominic Loher

"Künstliche Intelligenz" wie Apples "Siri" soll heute bereits sehr intelligent sein. Was meinen die Software-Roboter selbst dazu?

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/07

     

Die künstliche Intelligenz (KI) macht unheimliche Fortschritte. Erst kürzlich besiegte ein von Google entwickelter Computer namens AlphaGo einer der weltweit besten Go-Spieler und sorgte so für grosses Aufsehen. Bis vor kurzem galt das komplexe, asiatische Brettspiel Go für KI als nicht lernbar und nun hat diese künstliche Intelligenz die menschliche besiegt, indem sie sich das Spiel vorgängig selber beigebracht hat: AlphaGo hat viele Monate lang immer wieder gegen sich selbst gespielt und dabei Go-Taktiken entwickelt und erlernt, gegen die der menschliche Profi machtlos war. Das Duell endete 4:1 für den Computer.



Der Sieg von AlphaGo wird entsprechend als Wendepunkt der KI gesehen: Die Tatsache, dass lernende, künstliche neuronale Netze offenbar in der Lage sind, selbständig zu Problemlösungen zu kommen, auf die Menschen nicht gekommen sind, wird viele Lebensbereiche grundlegend verändern.

Einfachere KI findet man heute schon in digitalen Assistenten. Digitale Assistenten sind so genannte persönliche Berater bzw. Bots, die auf Basis natürlicher Sprachen mit uns interagieren können. Diese Software-Roboter vermitteln dank KI und natürlicher Sprache zwischen Mensch und Maschine. Das bekannteste Beispiel hierfür ist wohl «Siri» von Apple, die uns jedwelche ihr gestellte Frage mehr oder weniger perfekt beantwortet. Mittlerweile bieten andere grossen IT-Firmen ebensolche intelligenten Software-Bots an: Alexa (Amazon), Cortana (Microsoft), Google Now oder Facebook M sind die bekanntesten unter ihnen. Sie alle haben das Ziel, mit Menschen auf Augenhöhe kommunizieren zu können.

Sind selbstlernende Roboter klüger als Babies?

Die Entwicklung solcher Software-Bots läuft rasant. Heute sind sie bereits auf praktisch jedem Smartphone, Tablet oder Computer zu finden. Die Systeme werden durch exponentiell zunehmende Rechenleistung und Forschungsfortschritte bei künstlichen neuronalen Netzwerken intelligenter. Inzwischen können sie sowohl Informationen bereitstellen als auch auf Zuruf Aktionen ausführen, wie z.B. Licht- und Heizungsregelung, Online-Einkäufe, Reservationen in Restaurants, Reiseplanungen und -buchungen oder die Terminierung von Meetings.
Zudem werden diese Systeme durch den technischen Fortschritt immer kleiner und verteilter, so dass in naher Zukunft jedes technische Gerät (Uhr, Fernseher, Kühlschrank, Heizung, Auto) über Bots mit uns interagieren kann. Gemäss Jürgen Schmidhuber, Co-Direktor des Schweizer Instituts für die Erforschung Künstlicher Intelligenz (IDSIA), beherrscht die KI erst einzelne Spezialfähigkeiten auf höchstem Niveau. Kleinkinder und selbst viele kleine Tiere seien viel schlauer als unsere aktuell besten selbstlernenden Roboter.

Schmidhuber ist jedoch zuversichtlich, dass in nicht allzu ferner Zukunft eine KI gebaut wird, die schrittweise lernen wird zu planen und zu schlussfolgern und stets neue Probleme in leichter zu lösende (oder schon gelöste) Unterprobleme aufteilt, also so klug zu sein wie eine Krähe oder ein Äffchen.

Aber was leisten die genannten Software-Bots heute – im Jahr 2016? Wie können wir mit ihnen interagieren? Können wir überhaupt? Was sind die Möglichkeiten und wo liegen ihre Grenzen? Wir haben den Versuch gewagt, mit den drei bekanntesten digitalen Assistenten Siri, Alexa und Cortana ein Interview über künstliche Intelligenz zu führen. Lesen sie auf der folgenden Seite, wie uns das Experiment gelang. Wir dürfen gespannt darauf sein, welche Fortschritte in der KI die Wiederholung desselben Interviews im Jahr 2020 zeigen wird!


Dominic Loher ist Mitglied der AG Redaktion swissICT Magazin und Senior Berater/Projektleiter bei CSP AG


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