Der erste 3D-Drucker fürs Smartphone
Quelle: Olo

Der erste 3D-Drucker fürs Smartphone


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/04

     

Über 1,9 Millionen Dollar hat Olo bei Kickstarter schon gesammelt und die Aktion läuft noch bis zum 20. April. Bei dem Hoffnungsträger handelt es sich um den ersten 3D-Drucker fürs Smartphone. «Stellen Sie sich vor, Sie können 3D-Objekte direkt aus dem Smartphone drucken», heisst es verheissungsvoll auf der Kampagnenseite. Die Hersteller hinter Olo wollen die breite Masse ansprechen, aber auch Berufstätige wie Juwelierere, Designer, Architekten, Ingenieure, Zahnärzte oder Lehrer. Der 3D-Drucker soll mit seinem vergleichsweise niedrigen Preis von 99 Dollar überzeugen.

780 Gramm leichter Würfel

Erstmals auf der Bildfläche erschien Olo im Oktober letzten Jahres, als das Team den World Maker Faire Editor’s Choice Award gewann. Die Macher sind von ihrer Lösung überzeugt und denken gross: «Weil es über 2,2 Milliarden Smartphone-Nutzer gibt, ist Olo nicht nur ein Gerät, nicht nur ein 3D-Drucker. Es ist ein Game Changer.» Zwei Jahre hat das Team, darunter Produktdesigner, Ingenieure, Software-Entwickler und Produktionsfachleute, an Olo gearbeitet. Das Ergebnis ist ein 780 Gramm leichter Würfel mit abgerundeten Kanten, der 172x115x148 Millimeter misst. Damit der Miniatur-Drucker läuft, ist ein Smartphone mit flachem Touch-Screen vonnöten. Hersteller und Betriebssystem spielen eine untergeordnete Rolle – Olo läuft mit iOS, Android und Windows. Angetrieben wird der angeblich leise laufende Drucker mit vier AA-Batterien.
Das Ganze funktioniert folgendermassen: Nutzer wählen in der zugehörigen Olo-App ein beliebiges Objekt aus. Möglich ist auch, ein Design mit einer Dritt-3D-Software zu erstellen oder ein 3D-Foto zu schiessen und das Motiv in klein drucken zu lassen. Als zweiten Schritt stecken Nutzer ihr Smartphone in die Olo-Fassung und stülpen darauf den unteren Teil des Geräts. Dann füllen sie eine Druck-Flüssigkeit ein und bringen den oberen Teil des Geräts an. Olo bietet verschiedene Druck-Flüssigkeiten an, die in unterschiedlichen Farben daherkommen, zum Beispiel in Rot, Gelb, Blau. Mischen können Experimentierfreudige aber nicht. Die Oberfläche wird matt oder glänzend und flexibel oder hart.

Display druckt mit

Je nach gewähltem Objekt sowie Bildschirmhelligkeit und Auflösung des Smartphones warten Nutzer zehn Minuten bis mehrere Stunden, bis sie das erste selbst gedruckte Gebilde in den Händen halten. Olo nutzt die Helligkeit des Smartphone-Bildschirms, um das Objekt Schicht für Schicht zu erstellen. Ein iPhone 6 etwa kann ein 1 cm hohes Objekt in rund 45 Minuten drucken, gibt der Hersteller an.
Der kleine Smartphone-3D-Drucker besteht aus sieben Plastikteilen, einem Chip und einem Motor. «Wir wollen Olo für jeden zugänglich machen», heisst es auf Kickstarter. Ausgeliefert werden sollen die ersten Drucker dann ab Spätsommer dieses Jahres. Das gesammelte Feedback und die Unterstützung der ersten Nutzer sollen helfen, das Produkt zu verbessern. Das nächste Ziel ist dann auf März 2017 angesetzt: Ein 3D-Drucker für Tablets. (aks)


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