Yahoo Pipes: Online-Tool für RSS-Mashups

Idee gut, Beta-Implementation noch verbesserungsfähig.
8. Februar 2007

     

Mit Pipes hat Yahoo einen neuartigen Dienst zum Erstellen von Mashups aus XML-Datenfeeds ins Netz gestellt. Über eine grafische Oberfläche lassen sich Daten aus verschiedenen RSS-Feeds zusammenfügen und mit verschiedenen Modulen verarbeiten. Pipes bietet neben grundlegenden Funktionen zur String- und URL-Verarbeitung fortgeschrittene Module zum Beispiel zur Angabe der Anzahl Elemente in einem Feed, zum Umformatieren von Daten, zur Bildsuche in Flickr, Übersetzung in Babelfish und Analyse des Feed-Texts auf Ortsangaben.


Der Dienst wird momentan als Betaversion angeboten und steht Usern mit einer Yahoo-ID zur Verfügung. Nachdem eine Pipe im grafischen Editor erstellt wurde, kann man sie speichern, später jederzeit ausführen und für andere Benutzer veröffentlichen.



Es scheint allerdings noch nicht alles völlig ausgereift zu sein. Der Zugriff erfolgte im Test ziemlich langsam, und beim Klick auf "Browse Pipes" wurde zum Beispiel eine Fehlermeldung statt einer Liste bestehender Pipes angezeigt. Etwas später war der Service offenbar so überlastet, dass Yahoo ihn mit der Meldung "unsere Rohre sind verstopft - wir holen mal den Spengler" temporär ausser Betrieb nahm.


Der Name des Dienstes soll an das Pipes-Konzept von Unix erinnern, das die Zusammenfügung verschiedener Tools via Befehlszeile erlaubt. In Zukunft könnten Services wie Pipes eine ziemliche Bedeutung erlangen. Yahoo will mit dem Service einer breiten Anwenderschicht ermöglichen, mehr mit RSS-Feeds anzufangen als sie bloss in einem Newsreader zu betrachten. Ein Artikel auf O'Reilly Radar bezeichnet Pipes als einen "Meilenstein der Internet-Geschichte", der aus dem Web eine für jedermann programmierbare Umgebung mache. (ubi)


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