Beinahe zehn Jahre ist es her, dass der Schweizer Telekommarkt liberalisiert wurde – Grund genug für Comparis.ch, die Entwicklung seit 1998 in einer Studie zu analysieren. So hat der Vergleichsdienst herausgefunden, dass in gewissen Bereichen die Preise um 99 Prozent gepurzelt sind, so etwa bei Auslandsgesprächen (z.B. sank der Preis nach Peru von 341 Rappen auf heute 5 Rappen pro Minute). Beim Festnetz sind die Preise laut Comparis vor allem in den ersten drei Jahren nach der Liberalisierung gesunken. Als Beispiel muss Deutschland herhalten, wo die Minute 1997 bei der Swisscom 75 Rappen kostete und wo der Preis bis ins Jahr 2000 auf 12 Rappen fiel. Dort liegt er auch heute noch. Bei alternativen Anbietern gibts die Minute Deutschland heute jedoch bereits für 3 Rappen. Jedoch: Nicht das gesamte Festnetz wurde günstiger. Für Ortsgespräche be—zahlt man heute mehr als vor der Liberalisierung: Grund ist der Einheitstarif, eingeführt 2002.
Im Mobilfunkbereich sind die Preise primär zwischen 1998 und 2001 und dann wieder ab 2005 (Prepaid von Migros und Coop; Stundentarife) gesunken. Ein Beispiel hier: Die Minute Prepaid kostete 1998 1.29 Franken. Heute ist man bei 24 Rappen.
Ebenfalls ersichtlich: Herr und Frau Schweizer sind eifrige Plauderer. Pro Kopf und Jahr wird hierzulande 56 Stunden telefoniert, und 490 SMS werden verschickt.
Sunrise hat mit der Swisscom einen weiteren Vertrag zur Entbündelung der letzten Meile unterzeichnet. Dabei geht es um den Zugang zu Kabelkanälen aus PTT-Zeiten. Nicht einig wurde man sich über den Preis für diesen Zugang. Die Swisscom verlangt für 100 Meter Kabelkanal 40 Franken pro Monat. Sunrise will diesen Preis nicht bezahlen, da er weit über dem europäischen Durchschnitt liege. Aus diesem Grund strebt Sunrise nun eine Klage bei der ComCom an.
(mw)
